Während die Menschen in anderen Kommunen, sich rings um uns herum zwischen verschiedensten Angeboten entscheiden müssen, liegen die Dinge in Delmenhorst anders. Ja hier gibt es Veranstaltungen, die toleriert werden. Aber man muss dazu offenbar einen bestimmten Personenkreis als Zielgruppe ansprechen, dem die Stadtverwaltung gewogen ist. Oder es haben Akteur*innen einen Weg über die Politik gefunden, die es Ihnen selbst ermöglicht Veranstaltungen anzubieten. In Delmenhorst leben wie überall Menschen aus völlig unterschiedlicher Herkunft und jeden Alters. Man kann nicht alle nur mit einer Stilrichtung für Veranstaltungen abholen. Darum macht es keinen Sinn, nur einen einzigen Verein als Institution zu unterstützen und keine weiteren engagierten Akteure. Das kann nicht für Abwechslung und frische Impulse sorgen. Nicht alle, die in Delmenhorst leben, möchten sitzend essen und dabei Gitarren lauschen. Wir gönnen es denen, die genau das mögen. Viele Andere suchen weiterhin nach Abwechslung und Toleranz für ihre Lebensfreude. Was fehlt, ist ein Selbstverständnis zur Ermöglichung statt der Regulierung von der Seite der Stadtverwaltung. Aus Verwaltungssicht evtl. eine neue Perspektive?

„In Delmenhorst gibt es überdurchschnittlich gut geschultes Fachpersonal. Andere Städte und Landkreise handeln mit Ihren Veranstaltungen vermutlich illegal.“ Die Oberbürgermeisterin in Delmenhorst sieht alle Probleme als gelöst und keinen Anlass zur Kritik.

Nein, das sehen wir ganz anders. Wie gern würden wir Wissen aus Bremen und Oldenburg auch in Delmenhorster Ämtern verbreiten. Wir denken, man kann definitiv davon ausgehen: Weder beim Stadtfest in Oldenburg noch mit der Breminale, handelt es sich um illegale Raves :). Bremen hat tatsächlich ein eigenes Freiluftpartygesetz geschaffen, dass die Anmeldung und Durchführung erleichtern soll. Auch dort gibt es berechtigte Forderungen aus der Kulturszene, diese Regelungen weiter zu vereinfachen. Dieses Gesetz belegt aber, dass man in Bremen zumindest die Wichtigkeit der abwechslungsreichen Kulturförderung verstanden hat. Unsere Online Petition haben sagenhafte 241 Menschen zur Unterstützung unserer Initiative unterzeichnet

Es gibt hier, wenig überraschend Menschen, die mehr von einer Veranstaltung erwarten als Bratwurst, Bier und leiser „Unterhaltungsmusik“. Lebensfreude ist ansteckend und bietet riesige Potenziale, die Menschen zusammenzubringen, statt zu spalten. Wir haben alle zusammen mehr gemeinsam als uns unterscheidet.

Das sind unsere Ziele als Lautlos.info Initiative:

Arbeitsweise der Stadtverwaltung verändern. Helfen damit Vielfalt möglich wird statt zu erklären warum etwas ausgerechnet in Delmenhorst unmöglich sein soll.

Wir benötigen in Delmenhorst dringend ORTE & FLÄCHEN, die allen Kulturakteur*innen unkommerziell und gleichermaßen offen stehen

Keine Unterscheidung zwischen erwünschten und unerwünschten Musikrichtungen / Veranstaltungen im Innenstadtbereich

Gleichberechtigte Förderung VERSCHIEDENER Akteure


Hier ein Beispiel wie Bemühungen durch Vorschriften zerstört werden

Initiiert durch die Wirtschaftsförderung Dwfg, war das grüne Zimmer sehr kurz eine offene Bühne zur Belebung der toten Fußgängerzone in Delmenhorst. Gescheitert letzten Endes durch die Genehmigungspolitik als Gegenteil zu dem großen Erfolg der Veranstaltung selbst. Während viele Menschen aus der Stadt und Kulturszene mit viel Know How und Herzblut an diesem zeitlich begrenzten Projekt gearbeitet haben, wurde es kurz nach dem Start aus der Stadtverwaltung heraus geradezu erstickt.

DJ’s der Kulturinitiative Ministerium für guten Geschmack konnten für die Sache gewonnen werden. Das Projekt Open Air DJ Club wurde von dieser Seite durch das Marketing, Technik und Künstler:innen unterstützt. Kostenlos. Genauso kostenlos und offen für alle Menschen sollte es an zwei Tagen House & Techno mit der Möglichkeit zum Tanzen und jeder Menge Freude geben. Später gab es die Heaven Revival Open Air Party während der das ältere Publikum mit 250-300 Personen glücklich gefeiert hat. Diese Teile haben funktioniert. Es waren grandiose Tage mit unglaublich viel positiven Feedback aus der anwesenden Stadtbevölkerung.

Das Ministerium für guten Geschmack spendet ein Stadtfest
Das Ministerium für guten Geschmack spendet ein Stadtfest

Menschen pilgern an den Wochenenden zum Bahnhof und nach Bremen und Oldenburg zu fahren. Weil es dort Orte an denen Sie mit Freunden ihre Musik und Nachtleben genießen können. Es ist nur schwer vorstellbar, dass Delmenhorst nicht in der Lage sein soll, gelegentliche abwechslungsreiche Feierei zu ermöglichen.

Neue Chancen durch den neuen Stadtbaurat?

Auch der neue Stadtbaurat Herr Dworak möchte die Arbeitsweise in Bezug auf den Lärmschutz verändern. Aus dem Delmenhorster Kreisblatt zitiert: „Weg vom Prüfen und Nein sagen, hin zu einer ergebnisorientierten Haltung: So geht es nicht, aber anders“. Vielleicht ist es eine unbeabsichtigte Bestätigung dessen, was wir als lautlos.info Initiative in Delmenhorster seit Jahren anprangern. Doch das spielt nicht die Rolle, denn eine veränderte Arbeitsweise wäre bereits ein großer Fortschritt und dafür können wir nur von Herzen viel Erfolg wünschen! Kultur gehört zum Leben einer Stadt. Auch nach 22 Uhr. Das sehen wir nicht anders.
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Weitere Informationen

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Unsere Video Reihe mit delmenhorstigen Besonderheiten

Kurz und Kompakt, satirisch und unterhaltsam aufbereitet werden wir dich in mehreren Teilen mit pikanten Details und Problemstellungen versorgen. Hier kommst Du zu unserer aktuellen Youtube Video Playlist die wir stetig ergänzen.