Weil es eine Ungerechtigkeit ist, hat hier außer fragwürdiger Kulturförderung auch die Steuergeldverschwendung in Delmenhorst als Deluminous Insel der Lichter einen Platz. Zusammengefasst ist #deluminous eine kommerzielle Ausnutzung öffentlicher Gelder. Deko Figuren wurden mit € 345.000 Steuergeld zur Innenstadtförderung gekauft. Dieses Geld stammt aus Programmen, mit denen sich Städte auf verändertes Einkaufsverhalten nach der Coronazeit und nötige Klimaanpassungen wappnen sollen. Delmenhorst kaufte Deko. Der Hersteller aus Bremen ist plötzlich gleichzeitig der Veranstalter des Events geworden und bekommt on top die Eintrittsgelder (~ € 14 pro erwachsene Person). Die Stadt Delmenhorst plant mit sportlichen 700 Besucher*innen pro Veranstaltungstag (In Summe 35.000 Personen) und mit dem Ende der Veranstaltung wissen wir nun bereits: Es wurden nur 10.000 Besucher*innen. Das sind nicht mal 28% von dem, was vor der Veranstaltung dem Stadtrat durch die dwfg versprochen wurde. Die Stadt bezahlt für den Hersteller und Veranstalter die Fa. Pep Up aus Bremen nochmal das Marketing mit € 15.000. Werden evtl. sogar zu erwartende Verluste des Veranstalters kompensiert? In der Stadt Delmenhorst verbleibt nichts. Die Menschen haben für etwas Eintritt bezahlt, dass sie bereits finanziert haben, damit ein privates Unternehmen daran verdient. Der hohe Eintrittspreis für einen 5 Minuten Spaziergang ist eine Art soziale Selektion. Dabei wäre es so wichtig endlich wieder alle Menschen zusammenzubringen. Die Insel der Lichter ist einfach Licht im Park. Sollte sie nicht eher die Innenstadt beleben für die man in dieser Form sogar Konkurrenz geschaffen hat?
Aufgestellt werden die DELUMINOUS Figuren umringt vom Landschaftsschutzgebiet im einzigen Rückzugsort für seltene Tierarten und Natur – der Innengraft. Diese ist gleichzeitig fast 3 Monate für alle Bürger*innen gesperrt. #Lichtverschmutzung, #Artensterben oder #Biodiversitaetskrise legt die angebliche Klimamusterstadt Delmenhorst mit dem smarten Schachzug matt, die Innengraft aus dem ringsherum vorhandenen Landschaftsschutzgebiet auszuklammern. Damit gilt sie als Streusiedlung und kommerzielle Veranstaltungen sind plötzliche möglich. Auch der NABU kritisiert den Standort. Es ist legitim, Fakten zu kritisieren, wenn etwas verbesserungswürdig ist.
5 Minuten Spaziergang für ~ 14 EUR Der Lichtpark ist Licht im Park.
Als kleines Video haben wir die Hintergründe für Dich aufbereitet:
Laut Oberbürgermeisterin Gerlach + erstem Stadtrat Pragal leisten wir uns hier keine goldenen Wasserhähne, während u.A. Zuschüsse für Schwangerschaftsberatung, Integrationskurse oder Drogenberatung entfallen. Aha.
Was sollte man besser machen: Es geht nicht darum, ob man LED Leuchten schön findet oder nicht. Wer DELUMINOUS besuchen und bezahlen möchte, kann das machen. Aber in der Fußgängerzone kostenlos zu besichtigen hätten die Figuren nicht nur die Innenstadt und den Weihnachtsmarkt belebt. Für die geringen Besucherzahlen macht der Veranstalter aus Bremen u.A. das wetter verantwortlich. Die Wetterverhältnisse im November bis Januar sind also ersthaft überraschend? Auch den Laternenumzug für die Kinder hätte man mit den Figuren in der Fußgängerzone statt im Park zu einem noch schöneren Erlebnis gemacht. Es fühlt sich einfach kurzsichtig und ungerecht an, wenn durch die Delmenhorster Wirtschaftsförderungsgesellschaft ein Unternehmen aus Bremen so massiv mit öffentlichen Mitteln subventioniert wird. Etwas unabhängig von der Realität nur positiv zu beschreiben, ist Marketing. Genau das ist die Aufgabe der dwfg und darum spricht man dort ernsthaft sogar von einem großen Erfolg. Aus Sicht des Herstellers und Veranstalters muss D€LUMINÖS eine tolle Sache sein. Wer würde nicht ein derartig weich gemachtes Nest und durch Subventionen minimiertes Risiko annehmen. Der politische Wille für dieses Event muss riesig sein. Da ist Scheitern dann keine Option mehr. Es soll bitte jeder selbst entscheiden, ob es gefällt und ob es diese besonderen Umstände wert ist, die man kennen sollte.
In Bremen z.B. wird von den Einnahmen der Eintrittsgelder der Rhododendron Park erhalten. Also etwas für die Allgemeinheit getan. In Delmenhorst mit #delominoes landen alle Einnahmen beim privatwirtschaftlichen Veranstalter, der ein bereits für die Herstellung der Figuren bezahlter kommerzieller Anbieter ist. Außerdem gibt es derartige Figuren vielerorts (Bremen, Peine, Cuxhafen, Bielefeld …) kostenlos zu besichtigen. Das sind durchaus Kritikpunkte, über die man sprechen sollte, nachdem hier so viel Steuergeld ausgegeben wurde. Es ist nicht schlimm, wenn diese Delulumus Veranstaltung in diesem Format noch ganz schön viele Macken hat. Aber wir sollten sie angehen und zu etwas Positiven entwickeln. Dafür gibt es Kritik. Leider war zu erwarten, dass sich damit bisher nicht konstruktiv auseinandergesetzt wird. Hoffentlich ändert sich das bis zum nächsten Jahr und einer Wiederholung dieser Veranstaltung. In einem dann hoffentlich verbesserten Format. Das echte Feedback der Besucher*innen fällt nämlich besonders positiv nicht aus.
Um Schadensbegrenzung bemühte man sich bereits während der Veranstaltungszeit. Mit Influencern als Moderatoren. Außerdem sogar noch teurere Führungen mit Vorträgen zur Stadtgeschichte. Darum erfahren wir z.B. bei Instagram davon, dass Menschen in Dubai die Ausstellung in Delmenhorst einfach ganz dufte finden und der ehem. Fußballpromi Aílton erklärt, dass er in Zukunft regelmäßig mit seiner Familie die Delmenhorster Lichtverschmutzung besuchen wird 🙂 . Smarter Marketing Schachzug und nicht so leicht durchschaubar: Hobbyfotografen wurden mit kostenlosem Eintritt zur Eröffnung eingeladen. So verbreiten sich Bilder und Werbung auch dort im Internet, wo eigentlich keine Werbung erwünscht ist. Offensichtlich wurden nicht Busse mit Tourist*innen auf dem Weg nach Delmenhorst gesetzt, um sich die vielen Lampen anzusehen. Trotzdem wurde die LED Kirmes als Maget für ganz Norddeutschland beworben. An den Preisen schraubte der Veranstalter bereits mit den üblichen Rabatten, Sonderaktionen, Goodies. Nie ein gutes Zeichen. Wie es zu erwarten war wird den Bürger*innen das Ganze trotzdem als großer Erfolg verkauft. Wer in den Presseberichten zwischen den Zeilen liest, kommt der Realität näher.
Es gäbe deutlich weniger Kritik, wenn die Einnahmen gespendet würden – zum Beispiel für die in Delmenhorst jüngst gekürzte Schwangerschaftsberatung, Jugendarbeit, Drogenberatung oder den Tierschutz. Statt sozialer Selektion durch hohe Eintrittspreise könnte man freiwillige Eintrittsspenden einführen, die sich an den individuellen Möglichkeiten orientieren: Wer kann, gibt etwas mehr und wer wenig Geld hat, gibt nur so viel wie gerade möglich ist – oder auch mal nichts. Wärenddessen beklagt sich u.A. die Bürgermeisterin Petra Gerlach in der Presse ausgerechnet darüber, das Geld aus dem Land für kommunale Ausgaben fehlt. 😉
Diese gesamten Umstände sind höchst fragwürdig. Es bleibt zu hoffen, dass Delmenhorst damit keinen obwohl verdienten Platz auf Listen mit Steuergeldverschwendung bekommen wird. Es ist in Ordnung zu scheitern. Auch so lernen Menschen. Es wäre wichtig das Scheitern nun zu nutzen und die Ergebnisse der eigenen Entscheidungen kritisch zu hinterfragen. Damit in Zukunft sich diese Anschaffung in eine postive Richtung entwickeln kann.
Kommerzielle Verwendung von € 345.000 Fördermittel/Steuergeld
für ein Geschäft eines privatwirtschaftlichen Unternehmens aus Bremen. Heißt es nicht eigentlich dwfg für Delmenhorster Wirtschaftsförderung und ist es in diesem Rahmen nicht eine sehr problematische Verwendung öffentlicher Gelder?
Es wird nochmal Eintritt für etwas erhoben, dass bereits bezahlt wurde
…alle Einnahmen landen beim Veranstalter, der auch der Hersteller ist. Wie kommt es dazu?
Die Stadt Delmenhorst zahlt das Marketing mit nochmal € 15.000.
Warum eigentlich nicht der Veranstalter selbst?
Die ~ 700 Besucher*innen pro Tag werden bereits erreicht?
Nein werden sie nicht. Wie wir jetzt wissen wurden es statt 700 Besucher*innen pro Tag nur knappe 200 Personen.
Warum schafft man als dwfg 100 LED Figuren an?
Also als Delmenhorster Wirtschaftsförderung, aber plant keine Kosten für die Durchführung der Veranstaltung ein oder kauft die Figuren, obwohl es zu dem Zeitpunkt keinen Veranstalter dafür gab?
Warum wurde die Innengraft als Landschaftsschutzgebiet ausgeklammert?
Damit kommerzielle Veranstaltungen möglich wurden. Auch der NABU ist der Ansicht, dass der Rückzugsort für seltene Tiere (darunter Igel, Fledermäuse) ein denkbar schlechter Standort für eine LED Kirmes ist.
Sind das nicht sogenannte goldene Wasserhähne?
Die es eigentlich laut der Oberbürgermeisterin aus Delmenhorst Petra Gerlach und dem ersten Stadtrat Markus Pragal hier gar nicht geben sollte.
Was kostet auf der LED Kirmes denn normalerweise ein Punsch?
Der normaler Abgabepreis beträgt € 4.- . Wenn die Buden denn geöffnet sind was lt. den Bewertungen nicht immer der Fall ist.
Wie oft war Ailton jetzt schon vor Ort und wie oft kommt er wieder? 😉
Schließlich hat der vom Veranstalter bezahlte Moderator in den Promotionvideos angekündigt, der Ex Fußballstar wäre ab jetzt regelmäßig in Delmenhorst zu Gast um wieder und wieder diese LED Ausstellung zu besuchen.
Lässt sich die Investition überhaupt retten?
Es wäre sonst delulumus 🙂 . Daher Ja, definitiv wie es u.A. Bremen, Cuxhafen, Peine, Eutin, Bielefeld und viele andere Städte zeigen. Im Beispiel der Lichterstadt Eutin kostenlos und IN der INNENSTADT, hier als Social Media Post bei FB mit Video:
Woher stammen die Informationen?
Quellen:
Q1: https://www.dk-online.de/lokales/delmenhorst/artikel/stadt-delmenhorst-kauft-sich-100-lichterfiguren-fuer-345000-euro-46215884
Q2: https://www.dk-online.de/lokales/delmenhorst/artikel/burginsel-in-delmenhorst-wird-ab-15-november-zur-insel-der-lichter-47831639
Q3: https://deluminous.de/#tickets
Q4: https://www.delmenhorst.de/medien/bindata/leben/stadtgruen-naturschutz/LSG-VO_DEL01-2018-11-21.pdf
Q5: https://www.dk-online.de/lokales/delmenhorst/artikel/aufbau-fuer-lichterinsel-burginsel-in-graft-fuer-besucher-gesperrt-47898581
Q6: https://www.mb.niedersachsen.de/startseite/regionale_landesentwicklung_und_eu_forderung/regionale_landesentwicklung/unsere_programme/sofortprogramm_perspektive_innenstadt/sofortprogramm-perspektive-innenstadt-201506.html
Q7: https://www.dk-online.de/lokales/delmenhorst/artikel/delmenhorst-investiert-extrem-und-muss-harten-sparkurs-fahren-47838947
Q8: https://www.dk-online.de/lokales/delmenhorst/artikel/ist-foerdergeld-fuer-delmenhorst-eher-eine-fessel-als-stuetze-47636174
Q9: https://www.bund-sh.de/stadtnatur/lichtverschmutzung/
Q10: https://pep-up.de/galerie/
Q11: https://www.dwfg.de/eventreader/gro%C3%9Fer-delmenhorster-laternenumzug-2024.html
Q12: https://projektatlas.europa-fuer-niedersachsen.de/listenansicht/?ps=Sofortprogramm%20%E2%80%9EPerspektive%20Innenstadt!%E2%80%9C
Q13: https://www.delmenhorst.de/medien/bindata/leben/planen-bauen-wohnen/stadtplanung/240910_Delmenhorst_TerritorialeStrategie.pdf
Ergänzung nach Kontakt zum Bund der Steuerzahler:
Q14: https://www.sitzungsdienst-delmenhorst.de/bi-r/to020_r.asp?TOLFDNR=100582
Q15: https://www.weser-kurier.de/stadt-delmenhorst/bis-zu-35-000-besucher-delmenhorst-plant-ein-lichtspektakel-im-winter-doc7vmuloz4xnk1edaabfyd
Ergänzung nach Pressebericht zur Halbzeit der Veranstaltung. Unter Erwartung zurückbleibende Besucherzahlen:
Q15: https://www.dk-online.de/lokales/delmenhorst/artikel/wie-gut-kommt-das-lichtspektakel-deluminous-in-delmenhorst-an-48074755
Zum Ende der Veranstaltung, die sehr weit hinter den erhofften Besucherzahlen zurückblieb:
Q16: https://www.dk-online.de/lokales/delmenhorst/artikel/deluminous-so-ist-die-premiere-in-delmenhorst-verlaufen-48183170
Q17: https://weserreport.de/2025/01/umzu_regional/delmereport/delmenhorst/lichterpark-schreibt-schwarze-null/